Triumph Spitfire – Teil 3 (Vergaser, Innenraum, Kupplung, H-Kennzeichen)
Besser spät als nie! Hier kommt der dritte Teil zum Spitfire und der endet, so viel sei schon einmal verraten, mit einem H-Kennzeichen für den Spiti!
Wie schon beim letzten Mal angedeutet, stand zunächst das Einstellen des Vergasers an. Nach dem ersten erfolglosen Versuch ging es zunächst auf Fehlersuche. Zum Glück ließ sich der Fehler recht schnell und einfach (mit etwas Bremsenreiniger, Vorsicht Verpuffungsgefahr) finden: Die Dichtungen der Schwimmerkammer war nicht mehr dicht und am Ventildeckel war ebenfalls eine undichte Stelle, über die der Motor Falschluft gezogen hat. Nachdem diese Probleme behoben waren, ließ sich der Vergaser problemlos einstellen und der Motor läuft seitdem schön ruhig, mit einer Leerlaufdrehzahl um die 800 U/min.
Danach kamen recht viele Kleinarbeiten, zum Beispiel eine fehlende Schraube im Verdeck-Gestänge ersetzen, die Türschlösser ölen und überholen, die Handbremse einstellen, einen neuen Hitzeschild für den Vergaser einbauen und vieles mehr.
Auch im Innenraum gab es einige Neuteile, so musste zum Beispiel beide Sonnenblenden ausgetauscht werden, der Mittelarmlehne habe ich einen neuen Bezug verpasst (was günstig war, aber auch nicht wenig Arbeit, s. Fotos), einige defekte Birnen mussten gewechselt werden, es gab einen neuen Knopf für die Heizung und neue Chromringe für die Instrumente, die man auf den Fotos auch schön blitzen und blinken sieht.
Nachdem alles soweit fertig war, und natürlich alles poliert, ging es zur Zulassungsstelle ein Kurzzeitkennzeichen holen und die erste Testfahrt mit dem überholten Spitfire machen. Die war auch insgesamt sehr zufriedenstellend, einziges kleines Manko: Der obere Kupplungszylinder war etwas undicht, was dazu führte, dass die Bremsflüssigkeit aus dem Kupplungszylinder, minimal, am Kupplungspedal herunter lief und auf die Fußmatte tropft. Das war zwar etwas störend, da die Flüssigkeit sehr schmierig ist, angesichts eines Termins beim TÜV am nächsten Tag hatte ich mich aber vorerst dazu entschieden daran erst mal nichts zu machen.
Als ich dann, an einem Freitag, meinen Termin beim TÜV hatte, lief eigentlich alles bestens. Lediglich zwei Mängel gab es: Ein Scheinwerfer war etwas zu hoch eingestellt und die Hupe versagte plötzlich den Dienst, für ein 33 Jahre altes Auto keine schlechte Bilanz, trotzdem ärgerlich, da das bedeutete, dass ich nochmal antreten musste und das Kurzzeitkennzeichen war nur noch bis Montag gültig. Der wirklich sehr hilfsbereite Prüfer hat es dann noch geschafft mich Montags zwischen zwei andere Termine zu quetschen, so dass ich nicht nochmal ein Kennzeichen gebraucht habe.
Auf der Fahrt nach Hause dann der GAU: Plötzlich funktioniert der Tacho nicht mehr, an einem Freitagnachmittag. Nach kurzer Fehlersuche war das Problem gefunden, die Tachowelle war gerissen. Eigentlich kein Problem, auch kein teures Teil, aber woher am Wochenende Ersatz bekommen? Schließlich musste bis Montag wieder alles funktionieren. Gott sei Dank ist die Spitfire-Gemeinde hilfsbereit und so habe ich von Reiner, von dem ich meinen Spiti auch gekauft habe, noch eine Welle bekommen die er noch hatte (und dazu habe ich auch gerade noch eine Abdeckung fürs Verdeck mitgenommen die mir noch fehlte). Nachdem die Welle gewechselt war funktionierte der Tacho dann zum Glück auch wieder wunderbar. Danach noch das Licht nachjustieren und die originale (2-Ton) Hupe provisorisch durch die Hupe einer Yamaha XZ 550 ersetzt (was eben gerade da war).
Damit war dann auch die erneute Prüfung beim TÜV kein Problem und, wie man auf den Fotos sieht, bin ich nun stolzer Besitzer eines staatlich anerkannten historischen Fahrzeugs. „Fertig“ bin ich deshalb mit dem Spitfire natürlich noch lange nicht, es ist eben immer etwas zu tun. Inzwischen habe ich mich auch dem Kupplungs-Problem angenommen und den Zylinder komplett überholt, also insbesondere alle Dichtungen ausgetauscht. Das hat zwar zu einer Besserung geführt, aber leider immer noch nicht zu 100% Dichtigkeit, weshalb ich wohl über kurz oder lang einen neuen Kupplungszylinder brauchen werde.
Zunächst heißt es jetzt aber erst einmal etwas die Sonne und den Fahrtwind genießen, knapp über 300 km habe ich schon hinter mir und bin mit dem Ergebnis der Generalüberholung bisher sehr zufrieden.